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Unsere Schülerin Greta Große-Kreul (EF) verbringt in Irland ein spannendes Auslandsjahr.

Seit Ende August 2022 lebe ich an der Westküste Irlands, im wunderschönen County Clare. Ich wohne dort in einem ganz kleinen Ort namens Cranny und besuche das St. John Bosco Community College in Kildysart. Die Schule hat nur rund 250 Schüler*innen, somit kennt jeder jeden.

Ich gehe aktuell in das 5th year mit weiteren 15- und 16-Jährigen, allerdings hatte ich auch die Wahl das transition year zu besuchen. Im transition year macht man viele Exkursionen und Praktika, genauso wie Workshops, während das 5th year eher mit unserer EF bzw. sogar Q1 zu vergleichen ist, da man zahlreiche Tests und Arbeiten schreibt, um auf das 6th year (Q2) vorbereitet zu werden.

Man kann zwischen vielen verschieden Fächern auswählen, und das Schöne ist, dass es auch praktische Fächer wie zum Beispiel Woodwork (Holzarbeiten), oder Home Economics (Haushaltslehre) gibt. Die Fächer, die ich habe, sind: Mathematik, Englisch, Deutsch, Gälisch, Kunst, Agricultural Science(Agrarwissenschaften), Religion, Career, Business, Sport und LCVP.

Manche Fächer kennt ihr sicher nicht, deshalb werde ich sie kurz erklären. Agricultural Science, genannt „Ag-science“, ist ein Fach, das sich mit Biologie vergleichen lässt, jedoch ist es auf Farmtiere und die Arbeit auf einem Bauernhof spezialisiert. In Career bekommen wir oft Besuch von Leuten aus unterschiedlichen Bereichen der Arbeitswelt, die dann Vorträge über unterschiedliche Berufe halten. In LCVP lernen wir einen Lebenslauf (Curriculum Vitae) zu schreiben und recherchieren Studiengänge an verschiedenen Universitäten, damit wir schon mal eine Idee haben, wo man was studieren kann.

Die Fächer Englisch, Mathe, Career, LCVP, Religion, Sport und Gälisch sind Pflichtfächer, jedoch muss ich nicht in den Gälischunterricht, sondern habe stattdessen mit anderen Austauschschülern eine Stunde, in der wir Hausaufgaben machen und lernen können.

Ein weiterer Unterschied zum deutschen Schulsystem ist, dass es bei der Fächerwahl unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gibt: einmal das „higher level“ (schwieriger) und das „ordinary level“ (leichter).

Ein gewöhnlicher Schulalltag bei mir sieht so aus, dass ich um ca. 8.10 Uhr vom Bus abgeholt werde und um ca. 8.45 an der Schule bin. Der Unterricht beginnt dann um 9.00 Uhr mit drei Unterrichtsstunden zu je 40 Minuten. Danach haben wir zehn Minuten Pause und dann noch einmal zwei Unterrichtsstunden. Es folgt eine große Pause (lunch break), die 40 Minuten lang ist. Man sitzt meistens in der lunch hall (Mensa) mit seinen Freunden und isst sein Essen. Im Anschluss hat man weitere vier Unterrichtsstunden, und um 15.50 Uhr bin ich dann fertig mit der Schule. Mit dem Bus geht es nach Hause, wo ich um ca. 16.30 Uhr ankomme.

An meinen Wochenenden treffe ich mich immer mit Freunden in Städten wie Ennis, Limerick oder Galway, wobei ich sagen muss, dass Galway mein Favorit ist. An manchen Wochenenden gibt es auch Teenie-Discos für 13-17-Jährige in Ennis; das ist eine ganz große Sache hier in der Gegend. Aber man kann sich in der näheren Umgebung auch viel Natur anschauen, und es gibt sehr schöne Strände, wo man z. B. auch surfen gehen kann.

Ich konnte hier in Irland ganz viele gute Freunde aus der ganzen Welt gewinnen, da es zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus andere Ländern gibt, vor allem auch Spanier*innen, sodass ich in Irland sogar mein Spanisch verbessern konnte.

Generell kann ich wirklich nur jedem empfehlen, ein Auslandsjahr in Irland zu machen, da es ein wunderschönes Land ist – mit ganz herzlichen und netten Leuten!

Ich wurde hier wirklich mit offenen Armen von jedem aufgenommen, und es war eine tolle Erfahrung, dies so erleben zu dürfen!