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Nichts wegschmeißen

Tafel
WAZ ZEUS-Sonderausgabe 28.06.2010
Nicht alle Menschen haben täglich genug zu essen, obwohl es hierzulande Lebensmittel im Überfluss gibt. Viele Menschen kommen trotz Sparsamkeit mit ihrem Geld nicht aus. Wenn das Geld knapp wird sparen, die Menschen bei den Lebensmitteln. Eine gute Ernährung ist nicht mehr möglich. Gleichzeitig schmeißen viele Supermärkte überschüssige Lebensmittel – obwohl diese einwandfrei sind – weg, da sie diese nicht mehr verkaufen dürfen.

 Tafel

An dieser Stelle tritt die Gladbecker Tafel auf den Plan und bemüht sich, mit ihren vielen Helfern, einen Ausgleich zu schaffen. Sie holt diese Lebensmittel ab, um diese an bedürftige Menschen zu verteilen.

Gisela Schmidt (68) ist hier stellvertretende Ladenleiterin. Sie ist eine kleine agile Dame mit sehr freundlichem Wesen, die trotz ihres Alters und einer Erkrankung von montags bis samstags viele Stunden täglich ehrenamtlich arbeitet. Sie selbst lebt für die Tafel und für die Menschen, denen sie gerne hilft.

Früh morgens starten schon die fleißigen Helfer und sammeln die Lebensmittel bei den großen Discountern ein und fahren sie zur Tafel. Hier stehen schon die nächsten Helfer bereit, um die Lebensmittel zu sortieren. Schließlich sind sie nicht mehr alle für Menschen genießbar. Aber: Nichts wird weggeworfen, denn die aussortierten Waren werden täglich vom Bauer abgeholt und an Tiere verfüttert.

An drei Tagen in der Woche (Montag, Mittwoch und Freitag) ist Ausgabe ab 15.30 Uhr. Wöchentlich kommen etwa 400 Gladbecker, deren Bedürftigkeit im Vorfeld geprüft worden ist, zur Tafel einkaufen. Hierbei sticht keine Altersgruppe hervor. „Die Gruppe der Bedürftigen ist bunt gemischt – vom Säugling bis zum Rentner. Und es werden immer mehr“, berichtet Gisela Schmidt.

Der Einkauf für eine einzelne Person kostet 2,50 Euro, eine Familie bezahlt 7,50 Euro (und mehr, abhängig von der Mitgliederzahl der Familie), wobei es sich hierbei um eine freiwillige Spende handelt. Menschen, die diese im Moment nicht aufbringen können, wird trotzdem geholfen. Behinderte Menschen werden sogar beliefert.

Aber wer kann schon für 2,50 Euro eine volle Tasche mit Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Brot, Fleisch, Wurst, Süßigkeiten und Molkereiprodukte bekommen? Teilweise gibt es auch Kleidung, Kinderspielzeug sowie Bücher oder auch mal Blumen. „Trotzdem haben manche Leute immer noch etwas zu mäkeln“, erzählt Gisela Schmidt.

Alle Helfer arbeiten ehrenamtlich und es werden Leute zum Sortieren sowie kräftige Männer, die beim Einsammeln der Lebensmittel helfen, dringend gebraucht. Die Tafel wird aus Spenden finanziert und freut sich über jede Zuwendung.

Madelaine Breinfalk, Klasse 8b