WAZ 24.03.2010
Bis zum Schuljahr 2014/2015 soll eines der drei innerstädtischen Gymnasien zur gebundenen Ganztagsschule werden. So steht es in den aktuellen Planungen zur Schulentwicklung an den weiterführenden Schulen.
Und dieser Gedanke hat längst auch an den gymnasialen Schulstandorten selbst viel Beachtung gefunden – auch an den drei Gymnasien wird die Übermittag-Betreuung immer wichtiger, da immer größere Teile des Unterrichtsangebots bekanntlich auf den Nachmittag verlegt werden.
Einen besonderen Programmpunkt zu diesem Themenkomplex gab es nun am Dienstag am Riesener-Gymnasium. Die neue Mensa wurde dort offiziell eingeweiht.
Lichtdurchflutet, hell und freundlich – so präsentiert sich die Räumlichkeit, inklusive Panoramablick auf den Schulhof. Ein modernes Mobiliar in Gelb und dezentem Grau, gelber Blumenschmuck auf den Tischen, und Tabletts mit leckeren Brötchen und Gebäck – so lernten die staunenden Festgäste die neue Riesener-Mensa am Dienstag kennen.
Zuvor gab es einen kleinen Festakt. Schulleiter Nieswandt dankte allen Projekt-Beteiligten für ihren Einsatz; ein Grußwort gab es von Bürgermeister Ulrich Roland. Und auch Timm Matthias Reißig bedankte sich im Namen der Schülervertretung.
Dazu servierte die Big Band des Riesener-Gymnasiums ihre Stücke von „The Black Pearl“ bis „School Spirit“. Und der Kurs „Darstellendes Spiel“ aus der Jahrgangsstufe 8 zeigte in einer Theater-Collage, was es heißt, mitten in der Schule eine Mensa-Baustelle (gehabt) zu haben: Da dröhnte die Bohrmaschine theatralisch, und Bauarbeiter liefen an den Festgästen entlang. Sogar ein geflügelter Engel hatte hier seinen Theaterauftritt.
Und dann war es so weit: Um 14.32 Uhr schnitt Bürgermeister Ulrich Roland das rote Band zum Mensa-Eingang durch und Gäste sowie Schüler nahmen eine erste schmackhafte Mensa-Kostprobe.
Die Herrichtung von Mensen, Cafeterien und Aufenthaltsräumen in Schulen der Sekundarstufe I ist erklärter Wille der Landesregierung, die dazu bekanntlich ein eigenes Investitionsprogramm aufgelegt hat, wobei sich allerdings die Kommunen mindestens in gleicher Höhe beteiligen müssen (die so genannte Ko-Finanzierung).
Die Stadt führt nun in ihren Überlegungen zur Schulentwicklungsplanung glasklar aus: „Ohne stärkere finanzielle Beteiligung des Landes lassen sich die nötigen Maßnahmen zur Umsetzung der Ganztagsoffensive und zum Ausbau der Ganztagsschulen nicht bewältigen.“
„Millionen-Invest nötig“
Laut städtischer Darstellung im aktuellen Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufe 1 würde die Bereitstellung der benötigten zusätzlichen Räume nach groben Kostenschätzungen einen Investitions-Aufwand von ca. 4,3 Millionen Euro erfordern (Stand: Oktober 2008). Die Stadt zieht das Fazit: Eine stärkere finanzielle Beteiligung des Landes ist hier gefragt. Angesichts der Haushaltslage der Stadt sei ein anderer Weg nicht denkbar, um die benötigten Ganztags-Räumlichkeiten zu schaffen. Auch die Riesener-Mensa ist mit Unterstützung des Landes und kofinanzierten Mitteln der Stadt verwirklicht worden. Weitere vergleichbare Ganztagsprojekte werden wohl folgen. . .
Michael Bresgott