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Gemeinsam gegen Rassismus: Ein Workshop mit Said Rezek

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Bereits zum dritten Mal war der renommierte Politologe am Riesener-Gymnasium zu Gast

Sicherlich ist rassistisches Denken ein zeitunspezifisches gesellschaftliches Problem. Doch steht fest, dass dieses Denken durch die Digitalisierung neuartige Verbreitungschancen und eine größere Virulenz gewinnt. Dagegen in sozialen Netzwerken aktiv zu werden setzt Klarheit, Urteilsvermögen und Vorwissen voraus.

Wo beginnt Rassismus eigentlich? Said Rezek stellt fest, dass die Markierung herkunfts- und sprachspezifischer Unterschiede den Anfang bildet, woraus sich nur allzu schnell eine Hierarchisierung und schließlich die Ausgrenzung bestimmter Personengruppen entwickelt. Dies muss gar nicht gezielt und systematisch erfolgen; bereits die nachweisliche, meist freilich verschleierte Benachteiligung von Menschen nichtdeutscher Herkunft, etwa im Rahmen von Bewerbungsverfahren oder bei der Vergabe von Wohnraum, zeigt, wie verbreitet Alltagsrassismus in Deutschland ist. Dem Politikwissenschaftler geht es darum, dass junge Leute ein Bewusstsein für derartige Diskriminierungen entwickeln und ihnen im Sinne einer toleranten, demokratischen Gesellschaft entgegenwirken. Gleichwohl, so Rezek, solle man „Hate Speech“ nicht nur mit Identifikation und Zurückweisung begegnen, sondern auch mit einer positiven Gegen-Emotionalisierung, die das Zusammenleben innerhalb einer vielfältigen, multikulturellen Gesellschaft als Chance für uns alle charakterisiert.

Im Rahmen des Workshops wurde nicht nur analysiert. Die Schülerinnen und Schüler hatten auch die Möglichkeit, über eigene Erfahrungen zu berichten – und, was vielleicht das Wichtigste ist, Ideen zu entwickeln, wie man als einzelne Person gegen Rassismus vorgehen kann.

 

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