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Fazit: Fünf von fünf Sternen!

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Das White Horse Theatre gastierte mit „Romeo and Juliet“ am Riesener-Gymnasium.

Mögen Sie es, von dramatischen Geschichten mitgerissen zu werden? Dann wäre eine Aufführung von „Romeo und Julia“, aufgeführt vom White Horse Theatre, genau das Richtige für Sie!

Sie wissen nicht mehr recht, worum es in dieser Tragödie von William Shakespeare geht? Bitte sehr: In den Straßen von Verona bekämpfen sich die Familien Montague und Capulet. Trotzdem verlieben sich Romeo, ein Montague, und Julia, eine Capulet, auf den ersten Blick und heiraten heimlich. Als Julias Cousin Tybalt Romeos Freund Mercutio tötet, wird er von Romeo umgebracht, der daraufhin die Stadt verlassen muss. Julia soll einen anderen heiraten und nimmt deswegen einen Trank, der sie tot erscheinen lässt. Romeo glaubt, sie sei wirklich tot, und nimmt sich das Leben. Julia erwacht, sieht den Leichnam des Geliebten und folgt ihm in den Tod. – Schrecklich traurig, oder?

Durch die Inszenierung (in Originalsprache) wurde das tragische Geschehen jedoch mitunter gebrochen. Zwischen den Szenen gab es immer wieder auch Gelächter, und das Publikum wurde nicht nur durch die emotionalen Momente, sondern auch durch die intensiven Kampfsequenzen mitgerissen – zumal die Schauspieler ein Höchstmaß an Professionalität ausstrahlten und ein Höchstmaß an Authenzität vermittelten. Durch die Fragerunde nach der Aufführung erhielten die Zuschauer einen Einblick in ihre reale Lebenswelt, sodass sie unabhängig von ihren Rollen eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnten. Hervorzuheben ist auch das minimalistische Bühnenbild, das es dem Publikum ermöglichte, sich ohne Ablenkung durch irgendwelche Kulissen oder Requisiten auf das eigentliche Spiel zu fokussieren.

Letztlich hat das Stück alle völlig in seinen Bann gezogen, und am Ende wurde die Truppe mit Lob und Komplimenten geradezu überschüttet – und das zu Recht. Wir können diese Aufführung nur weiterempfehlen, vor allem Schülerinnen und Schülern, die das Stück bereits im Unterricht behandelt haben, aber auch interessierten Eltern, die Shakespeare einmal live erleben möchten.

Tiziano Conitzer (EF)